Donnerstag, 18. Oktober 2012

Der vierte Tag - Testaufgabe zum Affiliate-Marketing

Der vierte Tag beginnt mit traumhaftem Wetter in Dortmund: 18 Grad und Sonnenschein! Und einer kleinen Aufgabe: Welche Formen (Struktur von Anbietern und Kunden) kennst Du zur Begrifflichkeit Affiliatemarketing? (Bearbeitungszeit 30 Minuten) - Blog raus, Klassenarbeit!

Das Affiliate-Marketing geht zurück auf die Idee einer Amazon-Mitarbeiterin, die Jeff Bezos während einer Cocktailparty gefragt hat,
ob sie nicht über ihre Webseite auch Amazon-Produkte verkaufen könne. Bezos stimmte zu und das Affiliate-Marketing war geboren. 

Das Affiliate-Marketing als Form des Online-Marketing ist sicher auch einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren von Amazon (Merchant), die es sehr früh verstanden haben, viele Webmaster (Publisher) davon zu überzeugen, ihre Produkte auf ihren (semi-)professionellen und privaten Webseiten einzubinden. Der virale Effekt und die Aussicht Geld mit der eigenen Webpräsenz zu verdienen, führte zu einem exponentiellen Wachstum der auf Amazon verlinkenden Webseiten.

Der Vorteil des Affiliate-Marketing liegt auf der Hand: anstelle der Buchung teurer Banner-Kampagnen, die seinerzeit noch auf TKP-Basis (also pro 1.000 Seitenaufrufe) abgerechnet wurden, werden die Publisher erfolgsabhängig vergütet. Erfolgsabhängig bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Merchant (Anbieter) den Publisher nur dann entlohnt, wenn der User auch tatsächlich aktiv geworden ist. Das Affiliate-Marketing kennt folgende Abrechnungsmodelle:

  • CPC (Cost per Click) - der Publisher wird mit einem vom Merchant festzulegenden Cent-Betrag dafür entlohnt, das ein vom Merchant zur Verfügung gestelltes Werbemittel auf der Seite des Publishers geklickt wurde
  • PPL (Pay per Lead) - der Publisher wird  mit einem vom Merchant festzulegenden Euro- manchmal auch nur Cent-Betrag dafür entlohnt, dass der User eine vom Merchant definierte Handlung auslöst (Anfrage nach Infomaterial, Hinterlegung seiner Kontaktdaten, Ausfüllen eines Formulars etc.)
  • PPS (Pay per Sale) - der Publisher wird  mit einem vom Merchant festzulegenden Euro- manchmal auch nur Cent-Betrag dafür entlohnt, dass der User ein Produkt oder eine Dienstleistung auf der Zielseite des Merchants kauft.

Diese Modelle stellen sicher, dass die Werbemittel nicht nur wahrgenommen wurden sondern auch eine Kaufabsicht ausgelöst haben.


Ein weiterer schöner Effekt, der sich hieraus ergibt oder besser gesagt bis zum Launch von Google Pinguin ergab: je mehr Webseiten auf das Angebot des Merchants verlinken, um so besser wurde sein Google-Ranking, denn viele Links auf ein Angebot standen seinerzeit auch für eine hohe Beliebtheit bei den Usern und damit für eine hohe Relevanz. Seit dem Update des Google-Suchalgorithmus auf die Version Pinguin, verliert die Summe der Links jedoch an Aussagekraft. Wesentlich wichtiger ist nun, dass diese Links auch bewertet und/oder in sozialen Netzwerken wie z. B. auf Social-Bookmarking-Seiten geshared werden.

Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Vorteile für den Publisher, denn kleine Webseiten konnten in der Vergangenheit nicht vom Boom am Online-Werbemarkt profitieren. Über die Affiliate-Programme haben sie Zugriff auf eine Fülle von Online-Werbemitteln jedweder Branche und Kategorie und können sich genau die Produkte und Services suchen, die zum Inhalt ihrer Webseite passen. Des weiteren stellen verschiedene, etablierte Tracking-Verfahren sicher, dass der über ihre Webeite generierte Umsatz auch tatsächlich provisioniert wird:
  • Cookie-Tracking-Verfahren: Nach dem Click auf ein Werbemittel wird auf der Festplatte des Users ein (temporäres) Cookie gesetzt, das ihn und den Publisher eindeutig identifiziert
  • URL-Header-Verfahren: Die Affiliate-ID, die den Publisher identifiziert, wird im URL-Header übergeben und während des gesamten Kaufprozesses auf Merchantseite mitgeführt.
  • Cookie-Datenbank-Verfahren: Funktioniert ähnlich wie das Cookie-Trackingverfahren, zusätzlich wird aber auf Seiten des Merchants eine Datenbank angelegt, die die Affiliate-ID und die Userdaten speichert.

Neben den klassischen Affiliate-Programmen, die direkt von den Merchants aufgelegt werden und um die sich die Publisher bewerben können, gibt es seit rund 15 Jahren auch Affiliate-Netzwerke (wie z. B. Zanox, Belboon, affili.net), die Merchants und Publisher zusammenführen und die technische Basis für die Abrechnung und Vergütung bereitstellen. Die Vorteile der Nutzung eines Affiliate-Netzwerkes sind 
für den Merchant:
  • Erreichung der Zielgruppe "Website-Betreiber" ohne Streuverluste
  • Erreichung sehr vieler Webseiten
  • Technische Infrastruktur wird bereit gestellt
  • Es muss nicht mit jedem einzelnen Website-Betreiber abgerechnet werden
für den Publisher:
  • Qualitätskontrolle der Merchants und der Vergütungsmodelle
  • umfangreiche Statistiken über alle Webseiten, die Aufschluss über den Erfolg der Programme geben (CTR = Click-Trough-Rate, CR = Conversion Rate) und damit über die Verdienstchancen mit der eigenen Websseite
  • Regelmäßige Abrechnung der Provisionen über alle eingebundenen Merchants
Eine Sonderform des Affiliate-Marketings ist das Sharen von kommerziellen Videos, da der Publisher hierbei nicht nach dem über ihn generierten Umsatz entlohnt wird sondern für die Video-Views, die er über seine Webseite, sein Facebook-Profil oder Twitter-Account generiert hat. Das bekannteste Affiliate-Netzwerk in diesem Bereich ist www.shareifyoulike.com.

Eine weitere Sonderform ist die Möglichkeit einen White-Label-Shop eines Merchants auf Seiten des Publishers zu integrieren. Auch hier ist Amazon Vorreiter mit seiner Shop-Lösung (astore), die viele Individualisierungsmöglichkeiten bietet.

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